Die Wetterkerze
Wettervorhersagen mit der Königskerze
Offiziell heißt sie "Verbascum thapsus", die kleinblütige Königskerze. Sie wächst nur auf kargem Boden, im Kies oder auf Schotter. Im Volksmund hat sie viele Namen: sie wird Brennkraut, Blitzkerze, Donnerkerze, Fackelblume, Frauenkerze, Goldblume, Marienkerze, Wetterkraut, Wollkraut und Zottich genannt. Im ersten Jahr erscheint eine Blattrosette mit stark behaarten und derben Blättern. Im zweiten Jahr wächst daraus ein kräftiger, ebenfalls wollig behaarter Stängel, der eine Höhe bis drei Metern erreichten kann.
Die Blüten leuchten gelb und erblühen nicht alle auf einmal. Täglich öffnen sich ein paar von ihnen.
Wichtig: sie muss von alleine aufgehen, sonst funktioniert das nicht mit der Schnee-Prognose.
Die Bergbauern haben sich vor allem beim Holzfällen auf die Vorhersagen der Wetterkerze verlassen. Damals haben sie nämlich den Schnee gebraucht, um die geschlagenen Bäume per Pferdeschlitten ins Tal zu bringen.
An Mariä Himmelfahrt am 15. August ist normalerweise der Stichtag, an dem das Gewächs durch seinen Blütenstand Aufschluss über den nahenden Winter geben kann, denn man kann an jeder der Pflanzen, die in einer Region mit ähnlichen Wetterbedingungen wachsen, genau dasselbe ablesen! In den letzten Jahrzehnten soll es eine Verschiebung der Vegetationsperioden von etwa 14 Tagen geben. Daher erfolgt eine zweite Prüfung um den 30. August.
Das Lesen einer kleinblütigen Königskerze unter wetterkundlichen Aspekten ist eigentlich ganz einfach:
- wenige Blüten bedeuten wenig Schnee,
- viele Blüten bedeuten viel Schnee.
- das untere Ende entspricht dem Spätherbst,
- in der Mitte liegt die Wintersonnenwende (21. oder 22.12.) und
- ganz oben endet die schneefähige Zeit um Ostern.
- neigt sie sich nach Osten, wird es schön,
- neigt sie sich nach Westen, wird es schlecht.
Vorhersagen für diesen Winter
Die Königskerze hat auch in diesem Jahr wieder reichlich geblüht und eine stattliche Höhe erreicht. In den 14 Tagen vor dem 15.08. und danach hatte sie jedoch nur wenige einzelne Blüten. Auch die Königskerzen in der Umgebung sahen so aus.
Für den Winter 2024-2025
gibt es evtl. an einzelnen Tagen Schneegestöber und Schneeregen, aber keine nennenswerten Schneehöhen.
Die Königskerze kündigt für diesen Winter wieder keine längere schneereiche Phase an.
Ist das der Klimawandel?
Seit 2018 gab es jetzt keine schneereiche Phase mehr.
©17.12.2024